Riechstörungen, anhaltende Schulter-Arm-Schmerzen oder Schwierigkeiten beim Abrollen der Füße. Dies sind nur einige Symptome der immer häufiger auftretenden Krankheit Parkinson oder Morbus Parkinson.
In Deutschland leiden etwa 250.000 Menschen unter dem Parkinsonsyndrom. Umgangssprachlich wird es auch als Schüttellähmung bezeichnet. Männer sind von der Krankheit deutlich häufiger betroffen als Frauen. Die Zahl der Neuerkrankungen steigt in den USA jährlich um 20% an. Hauptsächlich ist das männliche Geschlecht davon betroffen. Der Grund hierfür ist immer noch unklar.
Bei der Parkinsonerkrankung sterben zunehmend Nervenzellen im Mittelgehirn ab. Genauer gesagt in der Substantia Nigra (schwarze Substanz). Dieser Teil des Gehirns ist für die Produktion des Nervenbotenstoffs Dopamin verantwortlich. Dieser wiederrum gewährleistet, dass die Bewegungsabläufe unserer Muskeln reibungslos gesteuert werden. Lässt die Dopaminproduktion nach, versagt die Koordination unserer Muskeln, Mimik und auch der Bewegung. Die Folgen sind verheerend. Die Beine schlurfen, die Arme und die Hände versagen ihren Dienst und die Mimik wirkt wie eingefroren. Auch eine Depression oder Antriebslosigkeit sind die Folge der Erkrankung. Dies ist wiederrum dem Dopaminmangel geschuldet, denn der Botenstoff ist auch eine Art Belohnungs- und Glückshormon.
Parkinsonforscher vermuten, dass die Krankheit in unserem Darm entsteht und beginnt. Ausschlaggebender Punkt könnte eine gestörte Darmflora sein. In unserem Darm können sich bei einer gestörten Darmflora zerstörerische Eiweißstoffe bilden. Diesen können möglicherweise über das Nervensystem im Darm und über das Rückenmark in unser Gehirn gelangen und dort die Dopaminproduktion dauerhaft zerstören.
Auch das Rauchen spielt anscheinend eine Rolle bei der Parkinsonerkrankung. Raucher sind etwa drei Mal weniger betroffen von der Krankheit als Nichtraucher. Dies hängt damit zusammen, dass das Rauchen die Darmflora verändert. Derzeit wird versucht diese These in Studien zu belegen.
Bei mehr als 90 Prozent der Erkrankten spielt der Geruchsverlust eine wesentliche Rolle. Betroffene sind nicht mehr in der Lage zum Beispiel Oregano, Vanille, Zitrus- oder Nelkenduft zu erkennen. Dies hängt mit dem Absterben von bestimmten Gehirnzellen zusammen. Zudem können Schulter-Arm-Schmerzen ein Symptom darstellen. Diese treten meist einseitig und in der Früh nach dem Aufstehen auf. Auch die Unfähigkeit beide Arme beim Gehen locker mitschwingen zu lassen oder die Füße locker abrollen zu lassen, können ein Indiz für die Erkrankung Parkinson sein. Ein weiteres Symptom ist die Störung der REM – Schlafphase. In dieser Phase sind alle Muskeln komplett lahmgelegt. Wer hierbei allerdings kräftig um sich schläft oder tritt, hat ein mehr als 80-prozentiges Risiko für eine spätere neurodegenerative Erkrankung.
Die Diagnose ist meist sehr schwierig. Vor allem im Frühstadium kommt es oft zu Fehldiagnosen. Nur jede vierte Parkinson Diagnose ist zutreffend. Die häufigste Methode, um die Symptome richtig zuordnen zu können, ist es eine Computertomografie und eine Kernspinaufnahme anzufertigen. Dies schließt Hirntumore oder Schlaganfälle als Ursache aus. Kommt zu einem auffälligen Befund bei der CT aber Muskelsteife, Zittern und Riechstörungen hinzu sowie eine positive Resonanz auf das Medikament mit dem Zusatz L-Dopa, gilt die Diagnose Parkinson als sicher.
Wichtigster Bestandteil der Behandlung sind Medikamente. Diese wirken dem Dopaminabbau entgegen und lindern somit die Symptome. Allerdings wirken die Medikamente mit dem Fortschritt der Krankheit immer weniger. Die Folge ist, dass der Patient die Medikamente alle zwei Stunden zu sich nehmen muss. Als letztes Mittel bleibt nur noch der Einsatz eines Hirnschrittmachers. Hierbei werden zwei Elektroden ins Gehirn eingesetzt und mit einem Steuergerät in der Brust mit Kabeln verbunden. Elektroimpulse verbessern die Bewegungsstörungen und die Hirnfunktionen. Nebenwirkungen sind meistens Depressionen, Epilepsie oder Schlafstörungen.
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